Rennberichte

 

22. Erzgebirgs Bike Marathon in Seiffen

Der saisonale Höhepunkt stand bevor und ich arbeitete schon die ganze Zeit darauf hin. Letztes Wochenende noch ganz in der Nähe in Frauenstein gestartet, dort 4. gesamt und 2. Ak geworden.

Freitag früh um 4 aus der Nachtschicht in den „Renn-Urlaub“ gegangen und Samstag Mittag nach Seiffen aufgebrochen. So kann alles in Ruhe angegangen und vorbereitet werden, sodass am Renntag ausgeschlafen und fit am Start gestanden werden kann. Um 8.35 stand ich schon ganz vorne im Race-Block, direkt hinter der Elite. Jeder Meter den man weiter vorne steht macht schon ca. 10 Sekunden aus, die man nicht aufholen muss auf der Einführungsrunde. Die ging auch sehr entspannt 9 Uhr los, erst auf der breiten Straße fielen nochmal Startschüsse und das Fahrzeug zog an. Das Feld zog sich auch gleich auseinander auf den immer noch einführenden 12 Km. 50 Meter hinter den Ersten hatte ich mich mit bekannten Namen wie NRT und White Rock eingeordnet. Plötzlich schreckte eine Henne vom rechten Straßenrand hoch und lief in unsere Fahrspur! Hagen (Sieger vor mir in Sülzhayn) erwischte sie direkt mit 35 Kmh und kam auch stark ins trudeln... Ich dahinter blieb verschont, aber den Anblick vergesse ich so schnell nicht. Als es wieder nach Seiffen hinein ging war das Feld vorne wieder zusammen, beim Marathon beruhigt sich das schnell, wer davon sprintet gewinnt meistens nicht ;)

 

Alp de Wettin hoch unter Jubel der hunderten Zuschauer und das Rennen war eröffnet. In langer Windschattenparade ging es über nasse Wiesen und holprige Wege immer tiefer in den Wald, wo auch schon erste Trails kamen bei dem hier typischen Sägezahn-Höhenprofil. Schnell hoch und runter in ständigem Wechsel. Aus meiner Vorbereitung heraus verausgabte ich mich nicht zu sehr am Anfang, um in den Abfahrten noch genug Konzentration zu haben. Alles war sehr rutschig, über Nacht zogen noch kräftige Gewitter hinweg. Die Zuschauer in der Highlight-Abfahrt bekamen ganz schön was geboten, auch der MDR filmte hier. Kein Problem, dank dem technischen Training in Riva (z.B. Anaconda Trail). Mit 2 Trinkflaschen und 2 Gels kam ich super hin (+1 Gel direkt vorher). Dieses mal gab es keine größere Gruppe um mich, nur einzelne Fahrer die mal in Sicht, überholt, dann wieder vorbeizogen usw. Eine Zeit lang fuhr ich mit Gerald Klocke recht gut im Wechsel, auf der 2. Runde waren lange wenige bis garkeine Fahrer bei mir. Bis auf Langstreckenfahrer und auch schnell die letzten der 40Km überholte ich keinen der Mitteldistanz, wurde aber auch nicht eingeholt. Der Weg war jetzt noch schlammiger nachdem ca. 1300 Biker hier langgekommen waren, die Brille war längst abgenommen und ich bemühte mich keinen Dreck in die Augen zu bekommen. Da schaut man auf den Weg und plötzlich *tungk* hat man einen Punkt auf der Linse...

Auf dem neuen Teil der Strecke gegen Ende fuhr ich das 2. mal den leichteren „Chickenway“, da ich die Runde zuvor etwas zu langsam zwischen 2 Bäumen hindurch wollte und eine Wurzel mich direkt auf den Rechten zusteuern ließ. Vorderrad gegen Baum, abgeworfen und am Baum festgeklammert um nicht runter zu fallen. Bike geschoben und weiter gings. Etwas später bemerkte ich, dass der VDO Tacho fehlte. Mist! Jetzt nur noch auf die Straße, Alp de Wettin hoch und ins Ziel sprinten. Geschafft. Schön dreckig stand ich erstmal da, bis mich Lars und Astrid fanden und erzählten, sie haben mich auch auf der Strecke gesehen und angefeuert. „Das ist doch der aus Riva!“ Nächstes Jahr wolln wir uns unbedingt dort wiedersehen.

Ich sah dann noch wer alles hinter mir reinkam und staunte nicht schlecht, Platz 14 ges/ 6. der Herren und ich hab die angekündigte Top 15 geschafft!

Super Event, tolle Strecke, gutes Wetter und eine starke Zuschauerkulisse setzten hier Reize wiederzukommen. EBM ist immer eine Reise wert, danke an alle die mich bis hier unterstützt haben, besonders Harzbikehaus und VDO. Das Bike ist klasse und der verlorene Tacho ist schon ersetzt!

Mit sportlichen Grüßen Tobi

 

 

 

 

 

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