Rennberichte

Schon im Herbst 2017 reifte der Plan beim größten MTB Event dem Roc d`Azur zu starten. Der Jahresurlaub wurde also so geplant das eine Teilnahme möglich wurde. Ganz in der Nähe von Fréjus haben wir einen tollen Campingplatz gebucht und dem Urlaub stand nichts mehr im Wege. Fréjus ein Ort an der Côte Azur hat natürlich in der Umgebung auch einiges zu bieten so, sind die Orte Nizza, Cannes und Saint Tropez mit dem Auto schnell zu erreichen.

 

Für zwei Rennen hatte ich die Nennung abgegeben, Donnerstag den Roc Light und Sonntag für den Roc d Azur. Natürlich habe ich mir die Streckenführung im Vorfeld angesehen und wusste, nichts was ich bisher gefahren bin kommt technisch hier ran. Schon ab Mittwochnachmittag konnte man die Startunterlagen abholen. Dies gestaltete sich schon recht schwierig da am Vormittag der große Regen einsetzte. An der Ausgabe der Unterlagen hatten sich schon mächtige Schlangen gebildet und wir mitten drin und keine Ahnung wie das funktioniert. Nach ziemlich 1 ½ Stunden hatte ich die Startnummern in der Hand. Also zurück zum Campingplatz und die letzten Vorbereitungen treffen. Es schüttete noch immer wie aus Kübeln und der Wetterbericht sagte auch keine Verbesserung voraus. Ich hatte die Startnummer befestigt und soweit alles vorbereitet mittlerweile war es 22:00 Uhr und es goss noch immer. Ich machte mir so meine Gedanken, der Regen die Abfahrten die Trails ich hatte Respekt und sagte dann zu Anja das wars ich starte nicht die Gesundheit geht vor. Donnerstag früh der Regen prasselte noch immer aufs Dach kam eine SMS das alle Veranstaltungen für den Donnerstag abgesagt wurden. Im Nachbarort hatten sich dramatische Szenen abgespielt, Autos wurden weggespült und leider waren auch Menschenleben zu beklagen. Wenn man das dann sieht denkt man noch einmal ganz anderst über solch Situation als wenn man das im TV sieht.

 

Gegen Mittag setzte sich die Sonne wieder durch und das MTB Programm lief so langsam wieder an. Jedenfalls strömten Unmengen Wasser aus dem Gebirge ins Mittelmeer und beschädigten auch einige Brückenüberfahrten, die eigens für die Rennen gebaut wurden. Der Veranstalter fand aber für alles eine Lösung und alles war gut.

Sonntag dann mein Start beim Roc d`Azur 8 Wellen mit je 600 Startern machten sich auf den Weg. Meine Startgruppe war die Welle 6 es ist eine perfekte Organisation Du kommst auch nur in den entsprechenden Vorstart was auf deiner Nummer steht, so von der Seite mal schnell rein das funktioniert nicht. Es ist schon ein großartiges Gefühl bei solch einem mächtigen Event zu starten. Die Ausfahrt vom Startgelände ging recht fix aber der Stau ließ nicht lange auf sich warten ein ca. 500 m lange Schlammpassage verlangte uns gleich mal alles ab. Der Schlamm war relativ flüssig und ging bis zu Radnabe die Kette und die Schaltung liefen im Schlamm. Ganz zu schweigen von unseren Füßen.

Mit viel Aufwand brachte man uns in den ersten Berg, das sind hier Berge hier wird nicht gezackt hier geht es gerade hoch, Anstiege von bis zu 22% sind hier möglich! Meine Streckenerkundung leistete mir gute Dienste, so wusste ich immer was geht und was nicht. Ich fühlte mich wohl und konnte die steilen Rampen gut drücken. Ok, dann mal rein in die erste Abfahrt für mich war klar verletzen durfte ich mich nicht am nächsten Tag war die Heimfahrt geplant. Alles lief nach Plan ein Teilabschnitt musste ich schiebend bewältigen. Anmerkung: Ich war einer von vielen!!! Nun ging es wieder nach oben ca. 6 km in satten Rampen nach oben glücklicherweise waren einige Wolken aufgezogen so war die Hitze nicht so brutal. Ich überfuhr die höchste Stelle im Rennen, die folgenden Trailabfahrten erforderten die volle Konzentration ich war erstaunt wie gut es lief. Natürlich sah man die Ideallinie das half mächtig. Und schon war ich wieder unten und gleich ging es auch wieder nach oben im nassen weichen Untergrund. Meine Reifen Vittoria Mezcal leisteten gute Arbeit. Da war ich wieder oben was soll ich sagen es ging gleich wieder runter. Stau, was war los? Irgendwie bekam ich heraus das ein gestürzter verletzter Fahrer geborgen wurde. Weiter in die Runde, ich wusste mal so 3 km eine leichtere Strecke aber da war schon wieder ein Stau was ich da erlebte Trieb mir die Gänsehaut auf den ganzen Körper, plötzlich sangen die Fahrer die französische Nationalhymne. Wenn ich mir vorstelle was in Deutschland los gewesen wäre, wenn in kurzer Zeit zwei Staus gewesen wären die Wörter könnte ich hier nicht wiedergeben. Des Jungens da sind richtig cool. Grund für den Stau: Blockabvertigung an einer ca. 80 cm tiefen Wasserdurchfahrt. Bei der nun erreichten Verpflegung war auch ein Bikepoint, als erstes wurde am Bike die Schaltung und Kette geschmiert ich verpflegte mich bestens. Die folgende Abfahrt war eine Herausforderung für mich Schieben und fahren im Wechsel. Was ich dann sah hat mich überwältigt da kam ein Tandem in absolut gerader Linie! Hammer sage ich nur eine Augenweide! Am folgenden Anstieg so ähnlich wie der Seiffener Grund nur länger und Menschen ohne Ende die haben dich Hoch gebrüllt, was für ein Erlebnis! Nun war das schlimmste geschafft natürlich ging es weiter nach oben aber Moderat. Rein in die letzte Abfahrt ich hatte ein gutes Gefühl und bin verdammt gut da runter. Nun stand die Umfahrung von Saint Aygulf an. ein letzter steiler Anstieg verlangte uns alles ab. Meine Beine funktionierten noch tipptopp es war ein auf und ab und verdammt hart. Ich erreichte den letzen Verpflegungspunkt, ich nahm mir die Zeit für einen kleinen Snack und das Bike wurde auch wieder flott gemacht. Die nächsten 5 km hatte ich mehrfach trainiert da lief es richtig gut. Die Kraft war noch da und ich bin die Trails runter die ich im Training geschoben hatte. Nun ging es in den Endspurt ca. 7 km Richtung Ziel. Ich nahm meine letzten Kräfte zusammen und konnte bei starkem Gegenwind noch so einige Leute überholen. Nach 6 Stunden und 8 Minuten erreichte ich das Ziel, sicher keine Fabelzeit für die 52 km, aber ich habe es geschafft. Was für ein Erlebnis ich kann nur sagen wer mal beim Roc d`Azur starten möchte, das ist ein absolutes Erlebnis.

Grüße an alle

Ronald Schmidt

Mountainbike Team
Ostwest-Express e.V.
Dem Wahnsinn einen Namen geben...
Logo Ostwest-Express