Es heißt immer früh aufstehen, wenn es nach Kellerwald geht und für Marko war der Start für 86 km schon um 9.00, Michael unser Bikefreund aus
Heiligenstadt und ich ( Ingo) starteten um 10.00 für die 45 km - Strecke. Höhenmeter waren, anders wie angegeben, 1125 hm ( nach unserer Messung) zu bewältigen. Die Strecke ist ja so wie sie im Moment ist gut gemacht und auch wieder spektakulärer und die Streckenbedingungen und das Wetter waren ideal: warm und trocken
Nachdem wir Marko zum Start begleitet hatten, rollten wir nach 1 Std. Vorbereitungen dann auch los wie immer mit Einführungsrunde und dann mit hohem Tempo die ersten Straßenkilometer gefolgt von der ersten langen Steigung im Gelände. Ich fuhr die ersten Kilometer mit Torsten vom Team RAD-ART Gotha zusammen, mußte ihn dann aber ziehen lassen und mein Tempo fahren, denn meine Beine gingen irgendwie schwer und ich dachte, daß ich dann später besser in Gang komme und die nächsten 2 steilen Anstiege war es auch besser, obwohl die Sonne ganz schön von oben heizte und trotz der mehrtägigen Trockenheit waren einige Trails / Abfahrten noch schlammig, aber ganz gut fahrbar... nur mit überholen war es dann immer schlecht. Der letzte Anstieg zog sich dann ziemlich in die Länge und der letzte Streckenabschnitt mit Schlußtrail im Zielbereich machten mir nochmal richtig zu schaffen. Die Uhr stand bei 2 Std. 33 als ich durchs Ziel fuhr, hatte mir eigentlich eine bessere Zeit vorgenommen, wenigstens besser als letztes Jahr mit 2 Std. 25 Aber doch froh im Ziel zu sein warteten wir auf Marko und machten uns schon Gedanken, denn für seine Verhältnisse musste er längst da sein. Leider hatte er eine Reifenpanne und die Schnellreparatur mit Kartusche war erfolglos, mußte sich dann von einem guten Kollegen Schlauch und Pumpe ausborgen und verlor letztendlich durch die Reparatur 20 min. Sehr ärgerlich aber besser als ein Sturz. Wie immer verbrachten wir noch einige Zeit dort bei Essen und trinken und strahlender Sonne. Zur Veranstaltung selbst brauch ich nicht viel zu sagen.... alt eingesessen und gut organisiert, ich denke daß es heute das 10. mal gewesen sein könnte, daß ich hier gestartet bin, müsste mal rechnen.
Also bis nächstes mal.
Gruß Ingo
Dieses Jahr am 8. April der erste Start beim Berliner Halbmarathon überhaupt, eine der größten Laufveranstaltungen in Deutschland überhaupt mit 36.000 Startern quer durch die Berliner Innenstadt, mit vielen Sehenswürdigkeiten unterwegs, für die man aber im Rennen nicht viele Blicke übrig hat.
Die Vorbereitung verlief leider suboptimal. Im März setzte mich eine stärkere Erkältung eine Woche lang außer Gefecht. Nachdem diese auskuriert war, hatte ich leichte Probleme mit meinem linken Fuß.
Entsprechend skeptisch fuhr ich nach Berlin. Ich hoffte zwar noch, mit etwas Glück meine persönliche Bestzeit über die Halbmarathondistanz aus dem Jahr 2016, die bei rund 1:31:30 h lag, einzustellen oder marginal zu verbessern, mit einer 1:30 oder gar 1:29 rechnete ich jedoch nicht mehr. Auch mit einer Zeit zwischen 1:33 und 1:35 hätte ich nach der Vorbereitung zufrieden sein müssen.
Ganz entspannt am Vormittag fuhr ich in meine Heimat, zum Kyffhäuser, um bei besten Wetter auf der klassischen Mittelstrecke zu starten. Der Wind stand wie immer beim KBL aus südwestlicher Richtung und versprach ein taktisches Katz- und Mausspiel am Anfang und Ende der Strecke.
Wie immer bei schönem Wetter nette Leute und saubere Räder. Nur meins wieder nicht, wird ja eh wieder dreckig, und so sollte es auch kommen. Der Start ging mir etwas auf die Nerven… ganz vorne gestanden und 3 Minuten vor Start den Puls nach oben getrieben, sagt die Ansagerin plötzlich, es verschiebe sich alles um 5 Minuten. Daraus wurden dann irgendwie 10 … es wurde alles sehr nervös. Dann der Countdown, ein mittlerer Gang ist eingelegt, Start! Nach einer halben Kurbelumdrehung ramme ich den Schuh in das Pedal, merke wie es einrastet. Dann reiße die Geschwindigkeit so schnell nach oben, dass ich als Erster in die Kurven gehe und auf die Straße komme. Das Polizeiauto fährt ziemlich dicht vor mir und ich spüre wie ich etwas Windschatten abbekomme. So halte ich erstmal vorne die Stellung und alle hinter mir her. Auf der langen Straße nehme ich raus und reihe mich ein. So fährt es sich entspannt, doch allzu lange wollte keiner vorne bleiben, der Wind war doch sehr stark. Einmal ist das Tempo bis auf 22 Kmh gesunken, weil keiner Lust hatte sich für die anderen zu verausgaben. So zog sich das ganze hin, bis wir endlich den Wald erreichten. Hier ergriffen nun 3 Fahrer die Initiative und lösten sich aus der Hauptgruppe. Mich verschlug es im ersten Moment hinter die Verfolgergruppe um Toni Rudolph und meinen Teampartner Marko, da ich noch etwas verausgabt von dem Wind war. Doch je länger wir bergauf fuhren, umso näher kam ich wieder und hängte mich hinten an. Ich kannte die Strecke perfekt, 2009 war ich bei der Bundeswehr und nach Dienstschluss drehte ich am Kyffhäuser noch so manche Runde. Ich kam irgendwie in der Gruppe nach vorne und nach einer kurzen bergab Passage sprintete ich den Schlussanstieg hoch. Perfekt, die Gruppe war weg und ich holte den 2ten und 3ten ein. Zusammen ging es über die Trails Richtung Denkmal. Die 2 kannten hier auch nicht die Ideallinie und hatten ihre Probleme. Ich konnte immer volles Tempo in den Kurven gehen und überholte sie. Der eine hatte wohl auch keinen guten Grip bei dem Schlamm und verabschiedete sich nach hinten. Kurz vor dem Denkmal überholte mich Jan Salm und brachte sich auf Abstand. 30m im Trail, 50m am Berg. Er war noch in Reichweite aber auf der langen Abfahrt gen Udersleben sah ich ihn dann nicht mehr. Blick nach hinten: keiner da. Blick nach vorne, klein gemacht und gedämmelt was die Beine hergaben. Dann wieder Gegenwind am Flugplatz und Verzweiflung kam auf. Gleich sammelt mich eine 5 Mann Gruppe ein und ich kann nicht dran bleiben… dachte ich. Ich machte mich so klein es ging, Sattelstütze runter, Hände zum Vorbau, Arme und Körper runter. So gab ich alle Körner die ich noch hatte, ich wusste ja, dass ich auf Platz 3 lag. Noch 3 Km gleich geschafft, Blick nach hinten. Mist! Da sind welche die ich nicht grade überholt habe, aber noch weit weg. Getreten was ging! Letzter Trail, geschafft. Kurven durch die Innenstadt, Blick nach hinten: keiner da? 500 Meter. Immer noch klein und schnell Richtung Ziel. An der Therme umgesehen, DA! Sie waren fast an mir dran, aber ich habe gesehen, dass es für mich reichen würde und fuhr nicht im Sprint ins Ziel. 1,8 Sekunden hinter mir Platz 4 und 5 im Fotofinish. Es hat gereicht! Ich war so erleichtert und noch den ganzen Tag mehr als glücklich über dieses Ergebnis!
Gemeinsam mit den Sportfreunden vom Ostwest Express nahm ich dann noch bei der Siegerehrung einen der 3 wenigen Pokale entgegen. Mein bisher größter Erfolg bei dieser Veranstaltung, ich erinnere mich noch wie ich 86. gesamt war :P Damals eines meiner ersten Rennen überhaupt.
Mit sportlichen Grüßen Tobi