Leider mit einer Woche Verspätung, aber wir wollen Euch die Eindrücke von den Vattenfall Cyclassics nicht vorenthalten! Marko und ich waren froh, dieses Jahr nun endlich hier starten zu können und das bei besten Bedingungen, denn wir hatten strahlenden Sonnenschein
und die Motivation war so ungefähr bei 120 % und wartete nur darauf, in kinetische Energie umgewandelt zu werden, um durch die Straßen von Hamburg und Umgebung zu heizen. Die Geschwindigkeit ist schon eine ganz andere Dimension als beim MTB - erreichen die schnellsten Fahrer hier beim Jedermann - Rennen doch Durchschnittsgeschwindigkeiten um die 40 km/h und das auf einer Distanz von 100 km!
Insgesamt starteten hier auf allen 3 Streckenlängen ( 55, 100 und 155 km ) fast 22000 Fahrer, was schon einen riesigen logistischen Aufwand bedeutete, allein den Start und den Zieleinlauf abzuwickeln ohne, dass Stau's entstehen.
Marko und ich standen im Startblock „S" , S wie Schlusslicht, denn alle die das 1. Mal hier teilnehmen, kommen hinten dran und müssen sich erst mit der gezeigten Leistung einen Platz in den vorderen Startblöcken erkämpfen.
Der Start dauerte fast 1 ½ Stunden und wir standen uns die Beine in den Bauch, bis es nun endlich um 9.30 Uhr losging. Wir legten ein ziemlich schnelles Anfangstempo vor und begannen, das Feld von hinten aufzurollen, überholten ständig und versuchten in schnelle Fahrergruppen hineinzukommen. Leider verloren wir uns ca. 10km nach dem Start, aber es hatte keinen Zweck sich wieder zu suchen, also musste jeder sein eigenes Rennen bestreiten. Bald schon sahen wir Buchstaben von vorderen Startblöcken, was natürlich unheimlich motivierte und es rollte einfach gut...
In den kleineren Orten südlich von Hamburg waren die Straßen gesäumt von Zuschauern, die uns auch lautstark anfeuerten, dass man manchmal eine Gänsehaut bekam - Super Gefühl!
Hier kamen dann auch mal kleinere Anstiege, die aber gut zu bewältigen waren, da machte uns der Wind doch mehr zu schaffen und um so wichtiger war es taktisch zu fahren und Windschatten zu suchen, aber auch zu geben... Da wir uns ja nach vorn arbeiten wollten, war letzteres nicht zu vermeiden aber ich fühlte mich nach wie vor gut und konnte das schnelle Tempo ( ein Schnitt von 37 km/h ) weiter halten. Bei km 80 passierten wir wieder das Ortsschild von Hamburg, das Tempo erhöhte sich und es bildeten sich kleinere Fahrergruppen - bloß den Anschluß nicht verlieren, dachte ich. Aber die Köhlbrandbrücke, mit 3618 m die zweitlängste Straßenbrücke Deutschlands, lag unmittelbar vor uns und die Pylone der Brückenkonstruktion waren schon zu sehen und es galt noch diesen einen Anstieg von 53 hm zu überwinden. Auch das war geschafft und wir konnten auf der anderen Seite mit 65 Sachen runterheizen... die letzten Meter flogen wir dann, angefeuert von den zahlreichen Zuschauern über die Zielgerade und konnten mit unseren Zeiten ( Ingo 2 :45 und Marko 2:53 ) mehr als zufrieden sein und uns einen Startplatz in den vorderen Startblöcken für die 15. Vattenfall Cyclassics sichern.
Auch außerhalb des Renngeschehens erlebten wir ein paar schöne Stunden in Hamburg, auch
Deshalb besteht hier absolute Wiederholungsgefahr!
Gruß Ingo